
An der ersten Offizierübung haben wir die Einsatzleitung eines Elementarereignisses behandelt. Der Hagelsturm im Juni 2011 hat gezeigt, dass die klassische Einsatzleitung vor Ort mit einem Einsatzleiter schnell an ihre Grenzen stösst.
Mit einer Stabseinsatzübung haben wir in zwei Gruppen den Durchgang eines Sturmes wie im 1999 geübt. Spätestens nach dem dritten Alarmeingang (Aufgabenblatt) war allen klar es handelt sich um ein grösseres Ereignis und eine rückwärtige Einsatzleitung mit einem Stab wird benötigt. Meldungstriage und Mittelkoordination sind die wichtigsten Aufgaben. Weiter ist unser Kommunikationsmittel, der Feuerwehrfunk, für unserer Geografie ungeeignet, da nicht alle Gebiete abgedeckt sind. Polycom als Führungsfunk könnte eine Lösung sein.
Hintergrund Informationen
Der Wintersturm Lothar, der am 26. Dezember 1999 in der Heftigkeit eines Orkans in wenigen Stunden über Nordfrankreich, Süddeutschland und die Schweiz hinweggefegte, hinterliess ein Bild der Zerstörung. 80 Menschen fanden ihren Tod, ohne die Opfer der Aufräumarbeiten mitzuzählen. Eine Grosszahl an Haushalten blieb tagelang ohne Stromversorgung. «Lothar» richtete in den drei Ländern Schäden in der Höhe von rund 5 Milliarden US-Dollar an. Allein in der Region Paris wurden ca. 60% der Dächer durch den Orkan beschädigt. In der Schweiz gab es Gebäudeschäden in der Gesamthöhe von rund CHF 500 Millionen. Am meisten betroffen waren insbesondere die Kantone Bern und Nidwalden. Durch die riesige Ausdehnung verzeichneten dennoch fast alle kantonalen Gebäudeversicherungen sehr hohe Sturmschäden. Am meisten und langfristig spürbar litt aber zweifelsohne der Wald unter dem Sturm; in Frankreich, Deutschland und der Schweiz wurde eine mehrfache Menge einer durchschnittlichen Jahresnutzung vom starken Wind gefällt.